Feldvögel

Feldvogelschutz

Fünf vor Zwölf für Kiebitz, Rebhuhn und Co.

Wann haben Sie zuletzt einen Kiebitz gesehen? Oder den melodischen Gesang der Feldlerche gehört? Noch kann man sie erleben, die charakteristischen Vogelarten der Feldfluren, doch ihr Bestand nimmt rapide ab. Das Tragische daran ist, dass sie als Kulturfolger dem Menschen und seiner Landwirtschaft seit Jahrtausenden besonders nahe waren. Meisterhaft verstanden sie es, zwischen all den menschlichen Tätigkeiten auf den Äckern, dem Pflügen, Säen und Unkrauthacken, ihre Brut durchzubringen. Bis zur Zeit der großen Intensivierung Mitte des vergangenen Jahrhunderts gab es an den Feldrainen und auf ungenutzten Ackerparzellen immer genügend Wildkräuter, die ihrerseits zahllosen Insektenarten Nahrung und Habitat boten. Während der Vegetationszeit brauchten Feldvogelarten wie Rebhuhn, Kiebitz und Feldlerche nur die Äcker zu durchstreifen und fanden Sämereien, Kräuter und Kleintiere im Überfluss.

Markiertes Kiebitznest in einer modernen Feldflur. Mithilfe der Markierungen können Landwirte den Nestbereich bei der Feldbearbeitung aussparen. Bild: NABU/ Florian Braun

Heute ist die Zeit des großen Fressens freilich längst vorbei. Der großflächige Einsatz von Bioziden verschiedenster Art hat die Beikrautflora auf den Äckern nahezu völlig ausgelöscht, und mit ihnen auch die alten Nahrungsnetze der Feldfluren mit all ihren Laufkäfern, Wildbienen, Schwebfliegen und den unzähligen anderen Wirbellosen. Doch den Feldvögeln kann mit gezielten Maßnahmen auch in modernen Agrarlandschaften geholfen werden. Etwa durch das Auspflocken von Kiebitznestern, damit sie von den Landwirten umfahren werden können. Auch eine verspätete Einsaat von Mais hilft den Vögeln, denn damit gewinnen sie im Frühsommer genug Zeit, um ihre erste Brut flügge zu bekommen. Die Naturschutzstation engagiert sich seit 2019 verstärkt für den Feldvogelschutz in Köln und führt in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden und den Landwirten vor Ort Maßnahmen zur Förderung der Feldvogelpopulationen durch.

 

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