Geschützte Gebiete
Die Kölner Rheinauen von Merkenich bis Worringen (N1/N4)
Flussbegleitende Kulturlandschaften
Ein letztes Zuhause für Wiesenpieper und Co.
Die beiden großen und zusammenhängenden Naturschutzgebiete im linksrheinischen Kölner Norden „Rheinaue Worringen – Langel“ und „Rheinaue Langel – Merkenich“ werden seit 2012 von der Naturschutzstation betreut. Es gibt dort ein Mosaik aus wertvollen Biotopen (artenreiche Rheinwiesen, Röhrichte, Weichholzaue, Hartholzaue, weitläufige kiesige Ufer usw.) und eine Vielzahl an seltenen Tieren und Pflanzen. Für den Naturschutz bringt es aber auch eine Fülle an Aufgaben mit sich.
Zu Beginn der Betreuung durch die Naturschutzstation fand eine umfangreiche Erfassung der Tier- und Pflanzenwelt statt, um die bisherigen Erkenntnisse zu vervollständigen. Seither erfolgen regelmäßig Kontrollen und Gebietsbegehungen. Durch ein solches Monitoring soll festgestellt werden, wie sich der Bestand der Fauna und Flora über die Jahre hinweg verändert. Von diesen Ergebnissen kann abgeleitet werden, welche Maßnahmen in dem Gebiet notwendig sind, um die Tiere und Pflanzen zu fördern. So kann es zum Beispiel notwendig sein, eine brachliegende Wiese vor der Verbuschung zu bewahren, damit Arten des Offenlands (wie zum Beispiel der Wiesenpieper) auch weiterhin dort leben können. Auch muss die zukünftige Gestaltung und Entwicklung der Auwälder auf die Bedürfnisse von gesetzlich besonders geschützten Arten wie etwa dem Pirol abgestimmt werden. Der scheue Vogel mit dem schwarz-gelben Federkleid brütet seit Jahren regelmäßig im Gebiet. Er ist in NRW vom Aussterben bedroht. Eine nicht angepasste Gestaltung der Auwälder könnte den Pirol auch hier zum Verschwinden bringen.
Zur Arbeit in den Rheinauen gehört allerdings auch die Kontrolle des Umgangs der Bevölkerung mit dem Gebiet. Leider werden in dem attraktiven Naturschutzgebiet viele Freizeitaktivitäten durchgeführt wie Grillen am Rheinufer, freies Laufenlassen der Hunde zwischen den Wiesenbrütern, Zelten in empfindlichen Bereichen, Schwimmen im Bereich der Wasservögel und so weiter. Hier gibt es noch viel zu tun, um die Bevölkerung davon zu überzeugen, dass derartige Freizeitaktivitäten in einem Naturschutzgebiet schädlich sind. Um dieses besondere Naturerbe Kölns zu erleben, haben interessierte Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, bei Führungen das Gebiet besser kennen und schätzen zu lernen.