Streuobst
Ernte & Vermarktung
Von der Wiese direkt auf den Tisch
Um den nach wie vor erheblichen Verlust von Streuobstwiesen zu stoppen, gibt es eigentlich nur ein probates Mittel: Erhalten durch Aufessen. Beziehungsweise durch Auftrinken. Nur wenn die typischen Erzeugnisse der Baumgärten vermehrt angeboten und klug vermarktet werden, kann diesem vielleicht schönsten aller landwirtschaftlichen Anbausysteme wieder ein Wert zugewiesen werden, der auch wirtschaftlich tragfähig ist. Die Vorbedingungen dafür sind eigentlich günstig, denn Streuobstprodukte haben es in sich! Dass etwa modernen Apfelsorten die Polyphenole (und damit die gesundheitsfördernden Eigenschaften par excellence) weggezüchtet worden sind, wissen noch immer nur Eingeweihte. Und dennoch: Das Interesse am Streuobst wächst wieder. Gerade Menschen aus dem Lager der kritischen und zur Selbstreflexion fähigen Verbraucher wissen den Wert von lokal und naturschonend produzierten, bekömmlichen und dabei schmackhaften Nahrungsmitteln längst zu schätzen. Die Nachfrage ist gerade in der Großstadt vorhanden. Handgemalte Äpfel und Steinkäuze auf den Etiketten von Saftflaschen sind beim Marketing allerdings eher von gestern. Was heute zählt ist vielmehr, den hochwertigen Erzeugnissen ein neues, zeitgemäßes Image zu verpassen.
Bei ihrer Erhaltungsarbeit auf den Streuobstwiesen von Leverkusen und Köln legt die Naturschutzstation großen Wert darauf, Erzeugnisse herzustellen, die als geschmackvolle Botschafter für den Naturschutz an den Konsumenten weitergegeben werden. So werden jedes Jahr Streuobst-Säfte gekeltert und verkauft. 2019 konnten erstmalig auch in Köln rund 3000 Liter Apfel-Birnen-Saft hergestellt werden.
Der Streuobst-Saft in den Fünf-Liter-Kartons ist heiß begehrt und auf Anfrage in der Station erhältlich. In den kommenden Jahren soll die Produktpalette auch um Tafelobst und Obstbrand erweitert werden.