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Naturschutz hat viele Gesichter
Schwerpunktthemen und Projekte in Köln und Leverkusen
Zugegeben, ganz einfach ist es nicht, die Ansprüche der über 70.000 in Deutschland wild vorkommenden Tier- und Pflanzenarten zu erfüllen. Nicht jede Maßnahme im Natur- und Artenschutz fördert alle Arten gleichermaßen. Was der einen nützt, schadet womöglich gar der nächsten. Um alle Effekte einer Intervention in den Naturhaushalt bewerten zu können, bedarf es eines umfassenden Verständnisses von der Biologie der Arten sowie von ihrem komplexen Zusammenspiel in funktionierenden Ökosystemen. Oft beginnt die eigentliche Artenschutzarbeit damit, verlässliche Daten zum Zustand der Natur zu sammeln. Welche Tierarten sind selten, und warum? Um welche Pflanzenarten müssen wir uns aktuell keine Sorgen machen?
Neben der Erfassung und Analyse von Daten zum Zustand der Natur spielt der praktische Artenschutz eine zentrale Rolle in den Projekten der Station. Gerade in Ballungsgebieten wie Köln und Leverkusen sind viele Arten ohne die konkrete Unterstützung durch den Menschen kaum noch überlebensfähig. So benötigen Amphibien wie die Wechselkröte genügend intakte und erreichbare Laichgewässer in der Landschaft. Auf Überlebensinseln ganz ähnlicher Art sind auch viele Vogelarten angewiesen, nicht zuletzt die stark gefährdeten Feldvögel. Nur wenn die Nester von Kiebitz, Rebhun und Co. bei der großmaschinellen Bearbeitung der Äcker geschützt werden, haben die hübschen Kulturfolger eine Chance, ihre Brut duch den Sommer zu bringen. Neben dem Schutz der Jungtiere sind die Vögel auch darauf angewiesen, in den agroindustriellen Normlandschaften von heute genügend Nahrung zu finden. Wilde Ecken mit blühenden Kräutern und die mit ihnen assoziierten Insekten- und Kleintiergemeinschaften sind vielerorts rar geworden. Und doch sind solche Blüten- und strukturreichen „Rettungsinseln“ für fast alle Tier- und Pflanzenarten überlebenswichtig. Mit den naturnah bewirtschafteten Streuobstkulturen und dem artenreichen Grasland pflegt und entwickelt die Station einige der wichtigsten biologischen „Hotspots“ in Leverkusen und Köln.
Auf den folgenden Seiten stellen wir die Schwerpunkte unserer Naturschutzarbeit vor.
Amphibien
Das Element Wasser und seine Bewohner sind in der Großstadt akut gefährdet. Neue Laichgewässer helfen bei der Wiedervernetzung isolierter Populationen.
Feldvögel
Wissen sie noch, wie ein Kiebitz ruft? Mit konkreten Schutzmaßnahmen werden die Vögel der Feldfluren vor dem Verschwinden bewahrt.
Geschützte Gebiete
Bitte nicht stören: In Geschützten Gebieten hat die Natur auch heute noch die Chance sich zu entfalten.
Streuobst
Streuobstwiesen sind kaum noch wirtschaftlich, und doch können wir nicht auf sie verzichten: Sie sind ein Schlüssel zum Erhalt der Biologischen Vielfalt.
Wiesen
Kunterbunt und voller Leben: Artenreiche Wiesen gehören zu den Keimzellen der Vielfalt in unseren Kulturlandschaften.